Computer in der Medizin:
Das Atari Bionics System

Hier entstand ein komplett neues Produkt für den medizinischen Gebrauch. Das Bionics System besteht aus einer erweiterbaren Basiseinheit, in das diverse Module in den Modulschacht eingesteckt werden können. Jedes Modul nimmt dabei eine bestimmte Funktion wahr, beispielsweise das Messen der Herzfrequenz oder des Blutdrucks. Zur Auswertung der Daten wird das Bionics System an einen Atari-Computer angeschlossen.

Regan Cheng, der sich schon für das Design der XL-Serie verantwortlich zeichnete, gestaltete auch das Bionics System. Die Bandbreite der Entwürfe zeigt vielfältige Ideen, so war in einem Entwurf das System an eine 2600-Konsole gekoppelt, ein anderer Entwurf ähnelt entfernt der Sony PlayStation 4-Konsole. Letztendlich wurde das Projekt wieder eingestellt, denn um das Gerät medizinisch nutzen zu dürfen, fehlte die Freigabe durch das Gesundheitsministerium. Für die dafür notwendigen Tests konnte oder wollte das Atari-Management allerdings kein Geld in die Hand nehmen.

Atari Bionic
Prototyp eines Moduls und einer Basiseinheit im Stil der XL-Computerserie
Bild: atarimuseum.com

Kurios: Aus dem Bionics System entstand die Idee für eine neuartige Spielsteuerung. Eins der geplanten Module sollte dazu dienen, den Widerstand in den Muskeln in einer Person zu messen. Daraus entstand das Konzept des MindLink-Controllers für den 2600, der auf der Summer CES im Juni 1984 vorgestellt wurde. Eins der dazugehörigen Spiele ist die Breakout-Variation Bionic Breakthrough.
Letzte Bearbeitung: 27. Oktober 2023