Was ist der Hotz MIDI Translator? |
Der Hotz MIDI Translator ist ein einzigartiger vollelektronischer Musiksynthesizer, der 1988 vom amerikanischen Musiker und Erfinder Jimmy Hotz in Zusammenarbeit mit Musikerkollege Mick Fleetwood entwickelt, am 20. Januar 1989 auf der Winter NAMM erstmals vorgestellt und ab dem 9. August 1990 von Atari vertrieben wurde – das Event zur Markteinführung fand, organisiert von Atari und dem Musikladenbetreiber American Music auf dem MIDI-Fest '90 im Ballsaal des Beverly Grand Hotels in North Hollywood statt. Bei der Veranstaltung sprachen oder spielten unter Anderem Mick Fleetwood (Fleetwood Mac), Jimmy Hotz, Scott Gershin, Paul Haslinger (Tangerine Dream), Greg Whelchel und Mark Ritter (Pointer Sisters). Das gesamte System besteht bei voller Konfiguration aus der Mastereinheit (Modelle HMT138H und HMT52H, oft auch nur
HotzBox genannt), maximal zwei Wing-Einheiten (Modell HMT48W) und der Software
Hotz MIDI Translator, die es als Light-Version für 490 DM und als Vollversion für 790 DM zu kaufen gab. Weltbekannte Musiker, darunter Mick Fleetwood , Jon Anderson (Yes), Billy Idol, Jean-Michel Jarre und Paul Haslinger arbeiteten mit diesem System. Zur Eingabe werden drucksensitive sogenannte
Pads verwendet, die allesamt frei programmierbar und daher vollkommen unbeschriftet sind. Systemvoraussetzung zum Betrieb der Translator-Software ist ein
ST oder kompatibler Computer mit mindestens 1 MB Arbeitsspeicher. Die HotzBox wird über den MIDI-Ausgang mit dem MIDI-Eingang des ST verbunden, der MIDI-Ausgang des ST dann mit dem MIDI-Eingang eines multitimbralen Expanders. Anstelle der HotzBox kann auch ein günstiger zu erwerbendes Keyboard verwendet werden, was jedoch Funktionsfähigkeit und Möglichkeiten des Systems etwas einschränken kann. Die Software wurde später von der Nachfolgefirma Hotz Corporation für Windows-Computer umgesetzt.
Einen Artikel und eine Funktionsbeschreibung kann man
hier in der ST-Computer, Ausgabe 9/93 nachlesen.
Die
Master Unit HMT138H arbeitet parallel mit 10 Mikroprozessoren und besitzt 124 drucksensitive Pads, die in insgesamt 14 Gruppen angeordnet sind (vier horizontale Gruppen mit 1× 15, 2× 21 und 1× 11 Pads, zwei vertikale Gruppen mit je 16 Pads und acht Dreiergruppen, die jeweils zu viert links und rechts der horizontalen Gruppen angeordnet sind). An Anschlüssen stehen auf der Rückseite sechs 6,35mm-Klinkenbuchsen als AUX-Anschlüsse zur Verfügung, dazu ein siebter AUX-Anschluss, der als neunpolige D-Sub-Buchse ausgeführt ist, zwei 25-polige D-Sub-Buchsen für die Wing-Module, drei fünfpolige MIDI-Schnittstellen (MIDI in/out/thru) und zwei AUX-Eingänge (in/thru), ebenfalls fünfpolige Rundbuchsen. Die Einheit wiegt etwa 30 Kilogramm und misst 94×57,5×15,2 cm. Der Preis betrug in Deutschland seinerzeit etwa 15.000 DM.
Die kleinere Ausgabe
Translator II HMT52H verfügt über vier Prozessoren und 48 Pads, die in zwei horizontalen Gruppen zu 21 bzw. 15 Pads und vier Dreiergruppen angeordnet sind. Anders als dieses besitzt die Einheit jedoch vier 6,35mm-Klinkenbuchsen als AUX-Anschlüsse, drei MIDI-Schnittstellen (in/out/thru) und zwei AUX-Eingänge (in/thru). Sie wurde am 16. Juni 1990 auf der Summer NAMM in Chicago erstmals vorgestellt. Die Einheit misst 82×38,4×12,1 cm und wiegt etwa 14 Kilogramm, der Preis lag bei etwa $3000, in Westdeutschland bei rund 7000 DM.
Der
Translator Wing HMT48W besitzt drei parallel arbeitende Mikroprozessoren und ebenfalls 48 Pads, die wie beim HMT52H angeordnet sind. Als einziger Anschluss steht die 25-polige D-Sub-Buchse zur Verbindung mit der Master Unit zur Verfügung. Gewicht und Größe entsprechen dem HMT52H.
Hotz MIDI Translator Einzelne Bilder zum Vergrößern anklicken |
|
|
|
|
Bildquelle
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Clint Thompson
|
Letzte Bearbeitung: 15. Oktober 2023